Responsibilities
Geophysiker/innen können in unterschiedlichen Bereichen tätig sein. In der wissenschaftlichen Forschung analysieren sie z.B. mithilfe geophysikalischer Messverfahren physikalische Prozesse und Eigenschaften der Erde. Oder sie simulieren in der experimentellen Geophysik geothermische Prozesse, um Naturkatastrophen besser vorhersagen und Warnsysteme optimieren zu können. Sie veröffentlichen Forschungsergebnisse und unterrichten an Hochschulen Studierende, bereiten Vorlesungen und Seminare vor, korrigieren schriftliche Arbeiten und nehmen Prüfungen ab. Eigenständige wissenschaftliche Tätigkeiten eröffnen sich i.d.R. erst nach einem Masterstudium und einer Promotion.
In der angewandten Geophysik erkunden sie Lagerstätten von Rohstoffen und Grundwasservorkommen, ermitteln geeignete Lagerstätten für Abfälle und führen Baugrunduntersuchungen für den Hoch- und Tiefbau durch. Sie sind mit der Sanierung von Altlasten befasst oder erforschen archäologische Fundstätten. Darüber hinaus bestimmen sie die Eigenschaften von Werkstoffen, z.B. die Schallleitfähigkeit, oder entwickeln geophysikalische Messgeräte. Bei Behörden und Beratungsunternehmen erstellen Geophysiker/innen Gutachten und beraten Kunden, z.B. zu Genehmigungsverfahren.
Typical Places of Work
Geophysiker/innen finden Beschäftigung z.B.
- an Hochschulen und Forschungsinstituten
- in der öffentlichen Verwaltung, z.B. bei geologischen Landesämtern
- bei geophysikalischen Messstationen
- bei Ingenieurbüros, z.B. für Baugrunduntersuchungen
- bei Unternehmen der Rohstoffgewinnung
- in der Entwicklung von Messinstrumenten und Software
Salary
The salary level for Geophysiker/in in Germany is:
from 3560
up to 5732 EUR per month
Задачи
Worum geht es?
Geophysiker/innen untersuchen mit physikalischen Methoden den materiellen und strukturellen Aufbau der Erde, der Ozeane, der Atmosphäre und des erdnahen Weltraums sowie dessen Beeinflussung durch die kosmische Umgebung. Sie können in Wissenschaft und Lehre tätig sein, in der Rohstoffgewinnung, im Umweltschutz oder im Sachverständigenwesen.
Forschung und Lehre
Erdbeben, die Entstehung von Ozeanbecken, Gebirgen und Vulkanen sowie magnetische und elektrische Felder sind Folgen geothermischer Prozesse, die im Erdinneren ablaufen. Diese Prozesse sind verantwortlich für Naturkatastrophen, beeinflussen das Klima und tragen zur Entstehung von Rohstoffen bei. Geophysiker/innen erforschen diese geothermischen Prozesse. An Forschungsinstituten und Hochschulen beschäftigen sie sich z.B. mit Methoden der Aufbereitung, Gewinnung und Interpretation geophysikalischer Messdaten. Sie betreiben in erster Linie Grundlagenforschung, beispielsweise simulieren sie in Laborversuchen die Ausbreitung von Erdbebenwellen im Inneren der Erde, die Bewegung der Kontinente durch tektonische Verschiebungen oder auch Auswirkungen künstlich erzeugter Wolken. Ziel ihrer Tätigkeit ist es, die Ursachen für Naturkatastrophen besser verstehen, deren Gefahren besser abschätzen und verlässlichere Vorhersagen treffen zu können.
Für den Lehrbetrieb konzipieren sie Vorlesungen und bereiten Seminare, Exkursionen oder Praktika vor und erarbeiten Lehrmaterialien. Ferner haben sie Studien- und Prüfungsarbeiten zu entwerfen, durchzuführen und zu korrigieren. Sie werben Gelder für Forschungsprojekte bei staatlichen Institutionen und der Industrie ein, führen die Projekte durch und veröffentlichen die Ergebnisse. Auf Tagungen und Kongressen referieren sie über ihre Erkenntnisse.
Für eigenständige wissenschaftliche Tätigkeiten sind i.d.R. ein Masterstudium und eine Promotion erforderlich.
Angewandte Geophysik
In der Lagerstättenforschung erkunden, untersuchen und bewerten Geophysiker/innen Rohstoffvorkommen wie Erze, Erdöl und Erdgas, Salz, Kohle und Spat, aber auch Wasservorräte und Erdwärme oder ermitteln geeignete Endlagerstätten für Abfälle. Lagerstätten spüren sie z.B. durch seismische Messungen oder Bohrlochvermessungen auf. Dabei werden durch Sprengungen künstliche Erschütterungen erzeugt und deren Ausbreitung im Untergrund gemessen. Auftretende Inhomogenitäten stellen einen Hinweis auf mögliche Lagerstätten dar. Feldmessungen und Geländeinterpretation finden vor Ort statt, im In- und Ausland. Anschließend werten Geophysiker/innen ihre Messdaten am Computer aus. Aus den Ergebnissen erstellen sie Bohrprofile und simulieren geologische Schnitte. Geophysikalische Messungen werden auch in anderen Bereichen benötigt: in der Geotechnik, in der Umwelttechnik z.B. für Altlastensanierungen, in der Baugrunderkundung etwa für den Tunnel- oder Kraftwerksbau, in der Landwirtschaft oder beim Erkunden archäologischer Fundstätten. Darüber hinaus entwickeln oder optimieren sie geophysikalische Messgeräte.
Im geowissenschaftlichen Staatsdienst, z.B. bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften oder der DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt), erfassen Geophysiker/innen z.B. systematisch geowissenschaftliche Daten im Gebiet der Bundesländer oder des Bundes und beraten die Behörden in Hoheitsfragen, z.B. für Plangenehmigungen und Feststellungsverfahren. Auch Gutachtertätigkeiten gehören zu ihren Aufgaben.
Für Führungspositionen wird häufig ein Masterstudium vorausgesetzt.
