Worum geht es?
Historiker/innen beschäftigen sich mit der Überlieferung und Darstellung menschlicher Geschichte, mit dem Ziel, das Vergangene zu dokumentieren, weiterzugeben und begreifbar zu machen. Sie sind z.B. im redaktionellen Bereich, im Ausstellungsmanagement, in der Öffentlichkeitsarbeit oder in Wissenschaft und Lehre tätig.
Von Ausstellungs- und Kulturmanagement bis zur Öffentlichkeitsarbeit
Im Ausstellungs-, Kultur- und Kunstmanagement entwickeln sie Konzepte für Ausstellungen und Führungen, organisieren und kaufen z.B. historische Sammlungsobjekte. Sind sie vorrangig in der Gedenkstättenpädagogik beschäftigt, konzipieren sie z.B. Führungen durch Einrichtungen, die speziell den Opfern des Nationalsozialismus gewidmet sind.
In Verlagen betreuen sie Autoren und lektorieren und bearbeiten Manuskripte. Als Journalisten recherchieren sie zu historischen und kulturgeschichtlichen Themen und verfassen z.B. Fachbeiträge oder Reportagen. Für eine Tätigkeit im Journalismus ist meist zusätzlich zum abgeschlossenen Studium ein Volontariat oder eine praktische journalistische Qualifikation nötig.
Sind sie in der Erwachsenenbildung tätig, organisieren und leiten sie Vorträge oder Seminare zu historischen und kulturgeschichtlichen Themen.
In Dokumentationsstellen, Bibliotheken und Archiven betreuen und pflegen sie den Fachbereich Geschichte, bauen die Medien- und Informationsbestände bzw. Sammlungen auf.
Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit geht es z.B. darum, Pressegespräche und -termine vorzubereiten und Pressemitteilungen zu schreiben.
Für Führungspositionen wird häufig ein Masterstudium vorausgesetzt.
In der wissenschaftlichen Forschung und Lehre
Forschen, dokumentieren und bewahren - unter diesen Oberbegriffen lassen sich die meisten Tätigkeiten von Historikern und Historikerinnen zusammenfassen. In der Regel spezialisieren sie sich auf ein Themengebiet wie Wirtschafts- und Sozialgeschichte oder Rechts- und Verfassungsgeschichte, auf eine bestimmte Region wie etwa osteuropäische oder kommunale Geschichte, auf eine bestimmte Epoche wie die Antike, das Mittelalter, neuere oder neueste Geschichte. Sie sammeln, sichten und analysieren Chroniken, Briefe, Zeitungen, Grabbeigaben oder historische Gewänder, aber auch Interviews von Zeitzeugen, z.B. aus der Zeit des Nationalsozialismus. Historiker/innen leiten aus der Vergangenheit keine Handlungsanweisungen für die Gegenwart ab, aber sie können Orientierungshilfen geben und so zu einem differenzierteren Geschichts- und Gegenwartsverständnis beitragen. Nicht zuletzt schützen und erhalten sie durch ihre Arbeit Kulturgüter aller Art.
Historiker/innen halten Forschungsergebnisse in Fachartikeln oder Büchern fest und machen sie so anderen Wissenschaftlern sowie Studierenden zugänglich. Auf Tagungen und Kongressen referieren sie über Erkenntnisse. Sie vermitteln in Lehrveranstaltungen Wissen an Studierende, betreuen wissenschaftliche Arbeiten und nehmen Prüfungen ab.
Für eigenständige wissenschaftliche Tätigkeiten sind i.d.R. ein Masterstudium und eine Promotion erforderlich.