Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik simulieren und berechnen neue Herstellungsverfahren und erproben diese im Versuchsmaßstab in Pilotanlagen. Sie erfassen die physikalischen, chemischen und biologischen Zusammenhänge der Verfahren und beschreiben diese auch mathematisch oder in Fließbildern. Sie ermitteln die chemische Zusammensetzung, die Konzentrationen der Stoffe, und die Größe der Teilchen. Dann rechnen sie die Stoffmengen für die Umsetzung des Verfahrens in der Produktionsanlage um, das heißt, sie übertragen den Labor- auf einen Produktionsmaßstab. Für die Produktion konstruieren sie Maschinen, Anlagen- und Apparate, erarbeiten die dazu nötigen Bauunterlagen, beispielsweise Aufteilungspläne der Komponenten, oder Rohrleitungspläne, stellen Anlagenteile her oder beschaffen sie. Sie überwachen die Montage, Probeläufe und den Betrieb der Anlagen und sind für deren Instandhaltung zuständig. Gegenfalls optimieren sie auch bestehende Herstellungsprozesse und überprüfen, ob diese den geforderten Qualitätsstandards entsprechen. Darüber hinaus erstellen sie Risikoanalysen und Arbeitsanweisungen und sind für die Durchführung von Weiterbildungen zuständig.
Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik finden Beschäftigung
- in Betrieben der chemischen Industrie, der Ver- und Entsorgung, der Hüttenindustrie, der Baustoff-, Elektro- und Lebensmittelindustrie, der Papier- und Textilindustrie, des Maschinenbaus
- in Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien
- in Ingenieurbüros für technische Fachplanung
The salary level for Ingenieur/in – Verfahrenstechnik in Germany is:
from 3782
up to 5798 EUR per month
Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik entwickeln, realisieren und betreiben Prozesse, in denen Produkte aus Rohstoffen gefertigt werden. Zudem planen, bauen und optimieren sie Apparate und Anlagen, die diese Verfahren umsetzen. Darüber hinaus arbeiten sie im technischen Vertrieb, in der Anwendungsberatung, im Kundendienst oder in der Verwaltung von Industrieunternehmen.
Von Lebensmitteln über Kosmetika bis zu Kunststoffen: Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik sind mit zahlreichen Aufgaben rund um die Herstellung von Produkten der Verfahrenstechnik betraut. Für deren Fertigung schaffen sie neue verfahrenstechnische Grundlagen und entwickeln diese für die Gestaltung von technischen Prozessen weiter. Hierzu untersuchen sie, wie die Grundmaterialien beschaffen sein müssen, welche Eigenschaften das fertige Erzeugnis haben soll und welche Maschinen und Anlagen für die Produktion infrage kommen. Unter anderem entwickeln sie auch im Rahmen der regenerativen Energiewirtschaft Methoden zur Umwandlung von Abfallprodukten z.B. in Biogasanlagen oder Konzepte zur Wärme- und Kälteversorgung von Gewerbeimmobilien, z.B. auf Grundlage geothermischer Anlagen. Um mess- und produktionstechnische Verfahren zu entwickeln, setzen sie ggf. Methoden der Nanotechnologie ein.
Bei der Planung, Projektierung und Konstruktion von Anlagen legen sie Einzelkomponenten wie Behälter, Rohre, Pumpen, Ventile, Apparate sowie Mess- und Regeleinrichtungen fest. Dabei gehen sie von der Prozessbeschreibung und den darauf aufbauenden Stoff- und Energieflussplänen aus, müssen aber auch Umweltschutzauflagen und die Wirtschaftlichkeit der Anlagen berücksichtigen. Sie berechnen die Auslegung der einzelnen Komponenten, beispielsweise der Behälter, mithilfe von CAD -Anwendungen und erstellen dann die Rohrleitungs- und Aufstellungspläne. Zusammen mit Fachleuten der Prozessleittechnik werden die mess- und regeltechnischen Komponenten und Verfahren festgelegt. Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik konstruieren auch die Details der Apparate und ihrer Einzelteile oder beauftragen damit Ingenieurbüros. Schließlich erstellen sie Bau- und Montagezeichnungen und andere Unterlagen für die Fertigung.
Bei der Montage der Apparate und Anlagen überwachen Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik vor Ort den Zusammenbau der Rohrleitungen, Behälter, Armaturen und der Mess- und Regeleinrichtungen. Sie organisieren den Transport und sorgen für die Einhaltung der Fertigstellungstermine. Schließlich nehmen sie die Anlagen in Betrieb, führen z.B. Druck- und Dichtetests durch und übergeben die Anlagen dem Kunden. Sie betreuen und überwachen auch fertige Produktionsanlagen und sorgen für deren störungsfreien Lauf sowie optimale Wirkungsgrade. Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik bearbeiten Verbesserungs- und Änderungsvorschläge bezüglich der betrieblichen Einrichtungen und optimieren Verfahren, z.B. auch für digital vernetzte Produktionssysteme. In der Validierung stellen sie sicher, dass Produktionsanlagen, Geräte, Analysemethoden und alle Herstellungsprozesse jederzeit den geforderten Qualitätsstandards entsprechen, führen Risikoanalysen durch und sind für die Validierungsdokumentation verantwortlich. Um den Herausforderungen von Industrie 4.0 begegnen zu können, müssen sie zudem in der Lage sein, Prozesse von der Produktidee bis zum Recycling zu begleiten.
Ingenieuren und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik stehen neben den genannten noch weitere Arbeitsfelder offen: Beispielsweise können sie im Vertrieb von Anlagen und Anlagenkomponenten der Verfahrenstechnik und dazugehörigen Dienstleistungen, in der anwendungstechnischen Kundenberatung oder im Einkauf und in der Materialwirtschaft tätig sein. Weiterhin können sie als Qualifizierungsingenieure bzw. -ingenieurinnen Risikoanalysen und Arbeitsanweisungen erstellen sowie Qualifizierungsmaßnahmen durchführen.