Worauf kommt es an?
Toxikologen und Toxikologinnen untersuchen die Wirkung, Aufnahme, Verteilung und Umsetzung fremder Stoffe im Stoffwechsel von Menschen, Tieren, Pflanzen sowie in Ökosystemen.
Forschung und Lehre
An Hochschulen und in Forschungsinstituten führen sie Grundlagen- und - z.B. in der Ökotoxikologie - auch Feldforschung durch. In Tierversuchen oder durch Untersuchung von Zellen, Gewebe bzw. von einzelnen sogenannten Monitororganen wie der Leber erforschen sie z.B., welche Schadstoffe ab welcher Konzentration schädliche Auswirkungen haben. Auch die Wirkmechanismen von Arzneimitteln oder Wirkstoffen erforschen sie. Ziel ist z.B., einen möglichst hohen Wirkungsgrad bei möglichst geringer Wirkstoffkonzentration zu erreichen, z.B. bei chemotherapeutischen Behandlungen.
Ihre Forschungsergebnisse halten sie in Veröffentlichungen fest und machen sie so anderen Wissenschaftlern sowie Studierenden zugänglich. Auf Tagungen und Kongressen referieren sie über ihre Erkenntnisse. Sie halten Vorlesungen und Seminare, betreuen wissenschaftliche Arbeiten und nehmen Prüfungen ab.
Für eigenständige wissenschaftliche Tätigkeiten sind i.d.R. ein Masterstudium und eine Promotion erforderlich.
Entwicklung und Produktion
In Forschungslaboren der Pharma- oder chemischen Industrie befassen sich Toxikologen und Toxikologinnen z.B. mit der Entwicklung neuer Wirkstoffe. Sie werten die Daten aus, die sie in ihren Experimenten ermittelt haben, und ziehen z.B. Schlussfolgerungen zur Anwendung von Arzneimitteln und zur Erkennung, Vermeidung und Behandlung von Vergiftungen oder Allergien. Außerdem untersuchen sie das Gefährdungspotenzial von Inhaltsstoffen z.B. für Schädlingsbekämpfungs-, Reinigungs-, Waschmittel oder Kosmetika. In der Lebens- und Futtermittelindustrie analysieren sie Lebensmittel z.B. auf Schadstoffrückstände oder untersuchen Zusatzstoffe auf ihr Gefährdungspotenzial.
Außerdem wirken sie beim Übergang neu entwickelter Produkte aus der Forschung in die Produktion mit. Wenn sie Aufgaben in der Validierung übernehmen, stellen sie sicher, dass Produktionsanlagen, Geräte, Analysemethoden und alle Herstellungsschritte für sensible Produkte wie Arzneimittel jederzeit den geforderten Qualitätsstandards entsprechen. Zulassungs- und Registrierungsverfahren von Arzneimitteln oder das Patentwesen können ebenfalls zu ihren Aufgaben gehören. Im Vertrieb beraten sie Ärzte und Ärztinnen oder Forschungseinrichtungen bezüglich neuer Medikamente oder Verfahren, führen Verkaufsverhandlungen, schließen Verträge ab oder entwickeln Konzepte für das Produktmanagement.
Für Führungspositionen wird häufig ein Masterstudium vorausgesetzt.
Umwelt und Beratung
Wenn sie in der Ökotoxikologie beschäftigt sind, ermitteln sie Schadstoffe im Ökosystem (Luft, Boden, Wasser) und deren Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen. Sie nehmen Proben von Böden, Gewässern, Abwässern, Abluft und analysieren sie. Durch die Untersuchung des Gehalts an (Schad-)Stoffen in tierischen und pflanzlichen Organismen ziehen sie Rückschlüsse auf die Belastung oder eventuelle Besonderheiten des jeweiligen Lebensraums. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen können auch Grundlage für Pflanzen- oder Bodenschutzgesetze sein.
Als Gutachter/innen beurteilen sie z.B. das gesundheitsschädliche Potenzial von Stoffen und erteilen Auskünfte über Substanzen in der Arznei- und Chemotherapie sowie über deren Wirkmechanismen und toxikologische Bedeutung.